Nachwuchs

Die Entstehung eines neuen Crumblebears ist eine spannende Sache, die sehr viele Arbeitsschritte erfordert. Und die möchte ich euch hier mal im Detail beschreiben.

Es beginnt auf dem Papier…

Für jeden Crumblebear benötige ich eine Vorlage, das sogenannte Schnittmuster. Dieses Schnittmuster gibt vor, wie der Bär am Ende aussehen wird. Also wie groß er ist, ob er lange Arme, einen dicken Bauch, einen rundlichen Kopf oder eine spitze Schnauze hat, ob er auf allen Vieren geht oder sitzen kann usw. Die Vorlage besteht aus vielen Einzelteilen: Bauch und Rücken, Arme, Beine, Sohlen, Kopfmittel- und -seitenteile und Ohren.

Schnittmuster Kopfteil Schnittmuster Bein und Sohle

Wer die Wahl hat, hat die Qual!

Natürlich hat man bei der Auswahl des Schnittmusters nicht nur die gewünschte Form und Größe des Bären bereits im Kopf, sondern auch schon eine Vorstellung zum Fell. Speziell das Fell gibt dem Bären seinen besonderen Charakter: Ist es eher wild und zottelig, zart glänzend, weich und plüschig, kurz oder lang, braun, weiß oder bunt? Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt! Ich habe einen großen Fundus verschiedener Felle, die vom Teddyplüsch bis hin zu feinem Mohair reichen. Mit der Naturfaser Mohair arbeite ich besonders gern, weil es extrem hochwertig ist und sich einfach toll anfühlt. Aber wie gesagt, die Entscheidung zum Fell hängt immer in erster Linie davon ab, wie der Bär wirken soll.

Auswahl Stoffe

Schnipp-Schnapp!

Wenn die Entscheidung für einen Stoff gefallen ist, geht es an das Zuschneiden. Dafür werden alle Teile des Schnittmusters auf die Rückseite des Stoffs gelegt und mit Stecknadeln fixiert. Damit man den wertvollen Stoff nicht verschwendet (ein Meter kann gut und gerne bis zu 150 Euro kosten!), versuche ich immer möglichst platzsparend zu fixieren. Aber man muss darauf achten, dass alle Teile in der Strichrichtung des Stoffs liegen, sonst kann es passieren, dass zum Beispiel der Bauch von unten nach oben gestreichelt werden muss und das wäre ja nicht so schön. 😉

Zuschnitt
Zuschnitt alle Teile Einzelteile für die Ohren

Nähmaschine? Von wegen!

Sind alle Teile zugeschnitten, werden jeweils die Vorder- und Rückseiten mit Stecknadeln zusammengesteckt – und zwar auf links! Das ist wichtig, damit man später die Nähte nicht sieht. Übrigens sind die Crumblebears wie alle Künstlerteddybären 100% Handarbeit. Eine Nähmaschine kommt daher nicht in Frage. Und wenn man alle Teile mal auf einem Tisch anordnet, kann man den Bären schon erahnen.

Zusammengesteckte Einzelteile

Um alle Teile zu nähen, brauche ich je nach Größe des Bären übrigens zwischen 5 und 10 Stunden. In diesem Arbeitsschritt steckt also die meiste Zeit.

Nähen einer Fußsohle Genähte Beine

Bitte wenden!

Kaum sind alle Körperteile fertig genäht, müssen sie zum Teil auch schon wieder aufgeschnitten werden. Und zwar an Armen und Beinen, damit dort später die Gelenke eingesetzt werden können. Nun wird alles „auf rechts“ gedreht. Das ist bei den langen, schmalen Teilen gar nicht so leicht und ich nehme einen Kochlöffel als bewährte Wendehilfe. Und wenn das Fell erstmal zum Vorschein kommt, braucht man gar nicht mehr so viel Fantasie, um den Teddybären zu erkennen.

Gelenkschnitte Wenden
Alle gewendeten Teile

In Form bringen und beweglich machen

Da aber so ein platter Bär weder sitzen noch in den Arm genommen werden kann, muss er noch ein bisschen was zusetzen. Hierfür nehme ich Füllwatte, sprich ganz normale Bastelwatte. Die wird dann zunächst in den Kopf sowie die vier Gliedmaßen gestopft, auch hierbei ist der Kochlöffel äußerst hilfreich… 😉 Ist alles schön fest gestopft, können die Gelenke in Arme, Beine und Kopf eingesetzt werden. Die bestehen aus Gelenkscheiben aus unbiegsamer Hartpappe, Beilagscheiben aus Metall und dem sogenannten Splint, mit denen die beweglichen Teile mit dem Körper verbunden werden. Wenn die Gelenke fertig eingesetzt sind, werden die Schnitte wieder zugenäht. Diese kleinen OP-Narben sieht man später nicht mehr, weil die Gelenke jeweils innen liegen.

Füllwatte Ausstopfen
Gelenkelemente Gelenk einsetzen

Fortsetzung folgt…